Chronotypen und Gewicht: Wie deine innere Uhr dein Körpergewicht beeinflusst
Gepostet von Tobias Jaroschek am
Wusstest du, dass dein Schlafrhythmus dir auf die HĂĽften schlagen kann?
Wer abends ewig wach ist und morgens mit dem Wecker auf Kriegsfuß steht, lebt möglicherweise gegen seine innere Uhr – und das kann auf Dauer aufs Gewicht schlagen. Studien zeigen, dass besonders Kinder und Jugendliche mit einem späten Chronotyp, also “Nachteulen”, häufiger mit Übergewicht zu kämpfen haben. Der Grund? Der sogenannte “Social Jetlag”. Klingt wie ein Rockfestival, ist aber weniger spaßig: Gemeint ist die ständige Diskrepanz zwischen dem biologischen Schlafbedürfnis und dem sozialen Zeitplan (Hallo Schule um 7:30 Uhr!).
Je mehr du gegen deinen natürlichen Rhythmus arbeitest, desto eher gerät dein Stoffwechsel durcheinander. Appetitregulation, Insulinempfindlichkeit und die innere Balance geraten aus dem Takt. Die Folge? Mehr Heißhunger, weniger Bewegungslust, mehr Kilos auf der Waage. Besonders riskant ist es, wenn man spätabends noch isst – dann sind Verdauung und Stoffwechsel längst im Ruhemodus.
Auch Erwachsene sind betroffen: Wer regelmäßig spät schläft, greift häufiger zu ungesunden Snacks in den Abendstunden, bewegt sich weniger am Tag und neigt zu Stress-Essen. Zudem zeigt die Forschung, dass ein gestörter Biorhythmus Entzündungsprozesse im Körper fördern kann – ein weiterer Risikofaktor für Übergewicht.
Chronotypen lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Frühtypen (“Lerchen”), Spättypen (“Eulen”) und Neutraltypen. Diese Einteilung basiert auf genetischen Faktoren, wird aber auch durch Lebensstil und Umwelteinflüsse geprägt. Besonders im Jugendalter verschiebt sich der Schlaf-Wach-Rhythmus oft nach hinten, weshalb frühes Aufstehen in dieser Phase besonders schwerfällt.
Doch wie erkennt man seinen Chronotyp? Fragebögen wie der Munich Chronotype Questionnaire (MCTQ) oder einfache Selbstbeobachtungen über mehrere Wochen können helfen, den eigenen Rhythmus zu verstehen. Wer weiß, wann er biologisch gesehen am leistungsfähigsten ist, kann Essenszeiten, Sport und sogar Arbeitsphasen optimal anpassen.
Takeaway: Schlafrhythmus und Abnehmen richtig kombinieren:
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Finde heraus, ob du Lerche oder Eule bist. Tools wie der Munich Chronotype Questionnaire (MCTQ) helfen dabei.
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Richte Schlafens- und Essenszeiten so gut wie möglich nach deinem Chronotyp aus.
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Mehr Tageslicht am Morgen und weniger Bildschirm am Abend helfen, deine innere Uhr zu justieren.
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Wer im Rhythmus schläft, lebt leichter – wortwörtlich.
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Schlaftracking kann unterstützen, aber überlasse deinem Körper das letzte Wort.
FAQ – Häufig gestellte Fragen:
Was ist ein Chronotyp?
Ein Chronotyp beschreibt, zu welchen Tageszeiten ein Mensch natürlicherweise am aktivsten ist. Die Haupttypen sind Frühtyp (Lerche), Spättyp (Eule) und Neutraltyp.
Wie kann ich meinen Chronotyp bestimmen?
Mit Selbstbeobachtung oder Tools wie dem MCTQ. Auch Schlaf-Apps können Hinweise geben.
Beeinflusst schlechter Schlaf wirklich das Gewicht?
Ja. Studien zeigen eine klare Verbindung zwischen unregelmäßigem Schlaf und Gewichtszunahme.
Kann man seinen Chronotyp ändern?
Nur begrenzt. Die innere Uhr ist genetisch geprägt, lässt sich aber durch Licht und Routinen etwas beeinflussen.