Schlaftracker, Apps & Co.: Was digitale Helfer wirklich bringen
Gepostet von Tobias Jaroschek am
Gute Nacht mit Technik – oder doch nicht?
Schlaf-Apps, Tracker, smarte Matratzen – nie war es leichter, den eigenen Schlaf zu analysieren. Millionen Menschen wachen morgens auf und blicken als erstes auf ihr Armband oder Smartphone: "Wie gut hab ich geschlafen?" Die Frage ist: Hilft uns diese Technik wirklich – oder stresst sie uns mehr, als dass sie nützt?
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Schlaftracker messen Bewegungen, Herzfrequenz und manchmal sogar Sauerstoffsättigung. Daraus leiten sie Schlafdauer, Einschlafzeit und vermeintliche Tiefschlafphasen ab. Doch Achtung: Sie ersetzen kein Schlaflabor. Die meisten Tracker basieren auf Schätzungen, nicht auf exakten Messungen wie EEG.
Vorteile von Schlaftrackern und Apps:
-
Bewusstsein schaffen: Wer sich mit seinem Schlaf beschäftigt, wird achtsamer.
-
Verhaltensmuster erkennen: "Warum bin ich montags immer mĂĽder?" Die Daten helfen, Routinen zu hinterfragen.
-
Motivation durch Fortschritt: Ein steigender Schlafscore kann motivieren, an der Abendroutine zu arbeiten.
Aber auch die Risiken sind real:
-
Orthosomnia: Die Angst, nicht perfekt zu schlafen – ausgelöst durch den Blick auf schlechte Schlafwerte.
-
Schlechte Dateninterpretation: Viele Nutzer:innen ziehen falsche SchlĂĽsse aus den Daten.
-
Technikstress: Blaulicht, ständige Messungen und App-Benachrichtigungen können den Schlaf stören.
So nutzt du digitale Schlafhilfen richtig:
-
Tendenzen statt Perfektion: Nimm die Werte als Richtlinie, nicht als MaĂźstab.
-
Kombinieren mit Gefühl: Frag dich morgens, wie du dich fühlst – nicht nur, was die App sagt.
-
Digitale Abendruhe: Bildschirme spätestens 1 Stunde vor dem Einschlafen aus – auch Tracking-Geräte.
Was sagt die Wissenschaft?
Studien zeigen: Schlaftracker können gute Hinweise liefern, ersetzen aber keine medizinische Diagnose. Besonders zuverlässig sind Geräte, die zusätzlich zur Bewegung auch Herz- und Atemfrequenz messen. Für ernsthafte Schlafprobleme gilt aber weiterhin: Arzt oder Schlafcoach aufsuchen.
FAQ – Häufige Fragen zu Schlaftrackern
Welche Schlaftracker sind empfehlenswert?
Geräte mit Pulsmessung, Bewegungserkennung und möglichst auch Sauerstoffsensor – z. B. Oura Ring, Withings Sleep oder Fitbit Sense.
Wie zuverlässig sind Schlaftracker?
Sie bieten gute Schätzungen, aber keine medizinisch genauen Diagnosen.
Können Schlafapps den Schlaf verbessern?
Ja – wenn sie zur Reflexion und nicht zur Kontrolle genutzt werden.
Was ist Orthosomnia?
Eine Form von Schlafstörung, bei der Menschen durch Technik gestresst werden – aus Angst, "nicht perfekt" zu schlafen.